Objekte richtig lackieren
1. Untergrund beurteilen
Gitterschnitt-Test
Auch der beste Anstrich hält nicht, wenn der Untergrund nicht vorher
auf seine Tragfähigkeit geprüft wurde. Deshalb sollte vor dem Überstreichen bereits lackierter Flächen ein Gitterschnitt-Test durchgeführt werden. Mit einem scharfen Messer ritzen Sie ein Gitter etwa im 2 mm-Abstand in die Oberfläche. Anschließend Klebeband fest andrücken und ruckartig abreißen.
Kleben viele Beschichtungsteile (mehr als 20 %) am Band fest, muss der Altanstrich entfernt und neu aufgebaut werden.
2. Untergrund vorbereiten
Abkratzen/Abschaben
Flache Oberflächen lassen sich oft durch einfaches Abkratzen oder Abschaben z.B. mit einem Malerspachtel reinigen.
Drahtbürste
Abblätternde Farbe lässt sich auch mit einer harten Drahtbürste entfernen. Arbeiten Sie behutsam, um den Untergrund nicht zu beschädigen. Für größere Flächen sind entsprechende Elektrogeräte zu empfehlen (Schwing-, Winkel- oder Excenter-Schleifer bzw. Bohrmaschine mit entsprechenden Aufsätzen).
Schleifpapier
Wenn die Oberfläche nur leicht abblättert, können die betroffenen Stellen einfach mit 120er oder 180er Schleifpapier vorbereitet werden.
Zur Beseitigung von Fett, Nikotin und anderer schwer entfernbarer Verschmutzungen verwenden Sie Anlauger. Dabei entsteht eine saubere, haftfähige und leicht angeraute Oberfläche. Dies ist besonders vorteilhaft z.B. bei Heizkörpern, die schwierig anzuschleifen sind.
Abbeizen
Abbeizer mit weichem Pinsel oder Roller satt auftragen und je nach Art und Dicke der zu entfernenden Farbschicht ca. 30 Minuten einwirken lassen. Gelöste Farbe mit einem Malerspachtel entfernen. Reste mit Drahtbürste beseitigen, evtl. mit Wasser nachwaschen.
Zink vorbehandeln
Oberfläche mit Zinkreiniger und einem Topf-Schwamm (Kunststoff) gründlich abwaschen. Den Schaum 10 Minuten einwirken lassen und gründlich mit klarem Wasser nachwaschen. Die Oberfläche sollte nach der Behandlung glänzen.
3. Anstreichen wie ein Profi
Je sorgsamer der Anstrichaufbau, desto nachhaltiger und schöner ist Ihr Endergebnis.
Grundsätzlich gilt es folgende Faustregel zu beachten: Für ein brillantes, schönes Endergebnis den Lack lieber mehrmals dünn, statt einmal dick auftragen.
Nachfolgend empfehlen wir folgenden, bewährten optimalen Anstrichaufbau:
Grundanstrich
Der Grundanstrich dient als Haftbrücke zwischen dem zu lackierenden Untergrund und der nachfolgenden Lackierung. Für den Grundanstrich empfehlen wir eine universell einsetzbare Grundierung.
Ein Grundanstrich ist unbedingt nötig bei Neuanstrichen oder nach vollständiger Entfernung des Altanstrichs. Bei Anstrichen auf Metall empfehlen wir Rostschutzgrund.
Grundierungen sind unverdünnt zuerst in den Ecken und Kanten, anschließend auf den Flächen aufzutragen. Gleiches gilt auch für die Zwischen- und Endanstriche.
Zwischenanstrich
Der Zwischenanstrich dient dem Ausgleich von Farbtonunterschieden und kleinen Kratzern bzw. Unebenheiten im Untergrund. Für den Zwischenanstrich empfehlen wir Vorstreichfarbe.
Vor dem Zwischenanstrich empfehlen wir den Untergrund leicht mit 120er-Schleifpapier aufzurauen und anschließend zu entstauben. Je glatter die Oberfläche, desto besser das Endergebnis.
Achtung: Bei allen Schleifarbeiten darauf achten, den Schleifstaub nicht einzuatmen!
Endanstrich
Für den Endanstrich Lacke unverdünnt auftragen und gründlich trocknen lassen. Bei Bedarf ggf. erneut leicht anschleifen, säubern und lackieren.